Mit ‘Humanismus’ getaggte Beiträge

„Aus gegebenem Anlass“

Veröffentlicht: November 8, 2010 in Freitag
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„Aus gegebenem Anlass“ – für alle „Freitagskenner“ und Träger realitätsverstellender „Freitagsbrillen“ –

(zugegeben ein lächerlicher Titel, ähnlich lächerlich, wie ich einige „blaue Blogs“ im Meinungsmedium „der Freitag“ beurteilen würde. Aber bitte urteilt selbst!)

Ausgangspunkt war für mich der unter „Thinktankboy“ eingestellte Gastkommentar von Fidelche. Dort wird derzeit gerade mal wieder diskutiert, was denn (heute) „links“ sei.

Ich glaube, dass Fidelche`s „linkes Grundgerüst“ schon vor den geringfügigen Ausbesserungsarbeiten, die sich im Rahmen der Kommentare noch ergaben, sehr stabil stand und nun immer sicherer und standfester wird. Wer möchte, kann dazu noch die ein oder andere „linke Verstrebung“ beitragen.

„Humanismus“ sollte einem „Linken“ ein letzter Referenzpunkt sein, so eine der in diesem Blog generierten Erkenntnisse und wichtigen Stützen im Tragwerk „linker Haltung“. Als Beitrag zur Ausübung des Humanismus, einer Humanität also, wäre auch humanistische Bildung hilfreich, sollte man meinen, sofern sie denn nicht fehlgeleitet wird….

Interessant müsste es deshalb sein, den im Fidelche-Blog destillierten „linken Maßstab“ beim Meinungsmedium „der Freitag“ anzulegen. Auch im „Freitag“ sieht der Verleger einen Vorteil von „humanistischer Bildung“…nur…, um besser im Garten [sic] klarzukommen! Seine restlichen „blauen Mitstreiter“ befassen sich in unzähligen Blogs mit ebenfalls derart „wichtigen“ Themen. Und so schreiben die belletristischen Küchengeister und esoterischen Gartenfreunde, wenig am „Puls des Volkes“, mehr abgehoben und ohne Bodenhaftung, über „Ganzjahresgemüse“ und „Kartoffelpüree“. Einer dieser blauen „Gourmet-Riege“ verstieg sich gar, um einem Wein zeilenlang Aromen mit erfindungsreicher Detailgenauigkeit zuzuordnen.

Ich zitiere: „…die cuvée speciale 1985. Dieser Beaujolais war von seinem ersten Tag an ein fabulöses Ereignis, reich an verführerischem Schmelz, strukturdichter Komplexität sowie subtiler Finesse und Harmonie, zugleich keinesfalls schwer oder fest, ohne störende flüchtige Säuren, mit einem Strauß feinster (sekundärer) Blütenaromen (vornehmlich Veilchen, welke Rose, Hyazinthe, Narzisse und Iris) sowie einer Palette reintöniger Fruchtaromen (reife Kirsche, Johannisbeere, Aprikosenhaut, Erdbeere, Pflaume) und einer Prise Zimt, Pfeffer und Trüffeln. Natürlich war dieser Wein, einem Grundsatz des Hauses gemäß, nicht angereichert und ohne Schwefelzusatz ausgebaut: Er war mehr als ein Referenzwein, er war vielmehr eine Quintessenz dessen, was bei der Herstellung natürlicher Rotweine möglich ist…“ Zitat Ende.

Hätte der Schöngeist das Einfühlungsvermögen, das er einem Wein [!] entgegenbrachte nur ansatzweise bei seinen zensorischen Zugriffen auf die Community aufbringen können, wären viele ungerechtfertigte und einseitige Deaktivierungen vermieden worden.

Andererseits: Mein Platz wäre fehl zwischen „Leckermäulern“ und „Genussspechten“, weil ich`s lieber mit dem Marc Aurel-Wort halte: „Ein jeder ist soviel wert, als die Dinge wert sind, um die es ihm ernst ist.“

Übrigens: Im Streifzug-Blog „Heuschrecken, Medienkrähen und Pleiten“ redet der Freitag-Verleger auch der Heuschrecken-Anklage, einer verkürzten, regressiven und daher leider fehlgehenden Kapitalismuskritik, wie sie unter dem Punkt „Kapitalismuskritik“ in Fidelche`s Blog beschrieben ist, das Wort. „Medienkrähen“ hingegen will er verschont wissen (weil eine Krähe der anderen bekanntlich kein Auge aushackt)!

Und nun vergleicht bitte die wesentlichen Punkte „linker Haltung“ aus o.g. Blog mit dieser „Freitagsgesellschaft“ und bewertet selbst, wo der Freitag (heute) steht!

Beste Grüße

dr.b